Während die Eltern im "Dänenland" weilen, ist Søren zum ersten mal mit seinem kleinen Bruder Bent allein zuhause. Dass Bent10 nicht erst ein etwas anderer Bruder ist seit er Bent10 ist, ist klar. Er war schon anders, als er noch Bent4 war, und bisher, findet Søren, hatten ihre Leben nicht sehr viele Berührungspunkte. Søren fasst einen Entschluss: "Wenn ich keinen Zutritt in die Welt meines Bruders bekommen kann, dann werde ich ihn in meine Welt einladen." Der Alltag zu zweit verläuft nicht ohne Zwischenfälle und stellt das Zusammenspiel auf eine harte Probe, die beide Seiten die Wahrnehmung des anderen zu schätzen lernt.
Ohne zu stigmatisieren, zeichnet der Autor ein realistisches, positives Bild hochfunktional autistischer Wahrnehmung und sieht meist von den Schattenseiten ab. Unterschiedliche Welten treffen respektvoll und sanft aufeinander, berühren und lassen doch oft zustimmend schmunzeln. Ein ehrliches und zartes Buch über das Anderssein, Bruderliebe und gegenseitige Wertschätzung.
Andrea Eichenberger
Eine Bent-Leserin hat im Rahmen einer Ausarbeitung zu Thema Jugendliteratur eine "Bent-Box" erstellt.